Ausstellungen

Öffnungszeiten: Montags - sonntags 10 - 16 Uhr. Kurzfristige Abweichungen vorbehalten.

 

„Ich habe den Krieg verhindern wollen“ – Georg Elser und das Attentat vom 8. November 1939

bis 9. April 2024 (Gesprächsraum der Versöhnungskirche)

Am 8. November 1939 spricht Hitler wie jedes Jahr zum Jahrestag des gescheiterten Hitlerputsches von 1923 im Münchner Bürgerbräukeller. Früher als üblich beendet er seine Rede und macht sich auf den Weg nach Berlin. Wenige Minuten später bringt der Zeitzünder einen Sprengsatz zur Detonation und verfehlt ihn knapp. Der schwäbische Schreiner Georg Elser wird an diesem Abend beim Versuch des illegalen Grenzübertritts in die Schweiz, noch auf der deutschen Seite, festgenommen. In verschärften Verhören gesteht er schließlich seine Tat und nennt den Grund für den Anschlag: „Ich habe den Krieg verhindern wollen.“ Da ihm die Nazis nicht glauben, dass er das Attentat alleine vorbereitet hat, wird er in weiteren Verhören schwer gefoltert. Dann kommt er in strenge Isolationshaft, erst im KZ Sachsenhausen, ab Anfang 1945 in Dachau im „Bunker“. Georg Elser wird am 9. April 1945 im KZ Dachau ermordet. Die Ausstellung dokumentiert das Attentat und die Haftzeit, aber auch den langen Weg zur späten Anerkennung Georg Elsers als Widerstandskämpfer in der Bundesrepublik Deutschland.

 

Wer war Fanz Stenzer? – Der kurze Traum von Gerechtigkeit

11. April bis 2. Juni 2024 (Gesprächsraum der Versöhnungskirche)

Unweit des Ortes, an dem Franz Stenzer am 22. August 1933 im KZ Dachau von der SS ermordet wurde, zeigen wir die von seiner Enkeltochter Tatjana Trögel gestaltete Ausstellung. Sie konnte dabei Fotos und Dokumente verwenden, die sich im Nachlasskoffer bei ihrer Mutter Emmi Wolf, geb. Stenzer (1923-2020) fanden.
Franz Stenzer (1900-1933) wohnte ab 1917 in München-Pasing und arbeitete im Bahnbetriebswerk I, dessen Belegschaft ihn in den Betriebsrat wählte. 1920 trat er der Kommunistischen Partei (KPD) bei. 1922 heiratete er Emma Bausch (1897-1998). Dem Paar wurden drei Töchter geboren. Für die Partei wurde Franz Stenzer 1929 in den Stadtrat von Pasing und 1932 in den Reichstag gewählt. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten hielt sich Franz Stenzer in München versteckt und organisierte aus dem Untergrund die Widerstandsarbeit seiner Partei. Am 30. Mai 1933 verhaftete ihn die Gestapo und lieferte ihn in das KZ Dachau ein. Er war bis zu seiner Ermordung schwersten Folterungen ausgesetzt.

Am 10. April um 19:30 Uhr eröffnet Tatjana Trögel die Ausstellung.

 

Kicker, Kämpfer, Legenden – Juden im deutschen Fußball

4. Juni bis 12. Juli 2024 (Gesprächsraum der Versöhnungskirche)

Die Ausstellung thematisiert die Bedeutung von Juden im deutschen Fußball. Jüdische Fußballer, Trainer, Funktionäre und Journalisten haben den Fußball in Deutschland populär gemacht. Sie wurden umjubelt, verehrt und respektiert, galten als Vorbilder im Sinne des sportlichen Gedankens, des Fairplays. 1933 wurden ihre erfolgreichen Karrieren dann schlagartig beendet. Sie wurden aus Vereinen und dem öffentlichen Leben ausgeschlossen und ausgegrenzt. Später teilten sie das Schicksal aller europäischer Juden, wurden verfolgt und in Konzentrationslagern ermordet, wenige überlebten.

Am 13. Juni um 19:30 Uhr wird die Ausstellung anlässlich der Euromeisterschaft 2024 eröffnet.

 

Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus

14. Juli bis 30. September 2024 (Gesprächsraum der Versöhnungskirche)

Zum 80. Jahrestag des Attentats auf Hitler vom 20. Juli 1944 entsteht eine neue Ausstellung, die nach der Beteiligung von Frauen am Widerstand gegen den Nationalsozialismus fragt. In der bisherigen Erinnerungskultur stehen – von wenigen Ausnahmen wie Sophie Scholl abgesehen – meist Männer im Mittelpunkt. Die Ausstellung porträtiert „vergessene“ Widerstandskämpferinnen, einige auch mit Bezügen zum KZ Dachau.

Am 14. Juli um 11 Uhr findet der thematische Gottesdienst mit einem Podiumsgespräch zur Ausstellungseröffnung statt.